Wer ist wer im öffentlichen Verkehr: Die wichtigsten Organisationen auf einen Blick
19 Okt, 2022

Ohne sie wäre der öffentliche Verkehr wohl nicht so, wie wir ihn heute kennen. Lernen Sie einige der einflussreichsten Organisationen der ÖPNV-Branche wie UITP, ITxPT und APTA kennen, und erfahren Sie, wie sie die Mobilität von morgen gestalten.

Inhalt

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UITP

UITP (Union Internationale des Transports Publics) ist das größte internationale Netzwerk für Fachleute des öffentlichen Verkehrs. Er wurde 1885 gegründet und ist die einzige weltweite Organisation, die alle Akteure des öffentlichen Verkehrs und alle Verkehrsträger zusammenbringt. Zu den über 1.900 Mitgliedern aus mehr als 100 Ländern gehören Behörden und Betreiber des öffentlichen Verkehrs, politische Entscheidungsträger, wissenschaftliche Institute sowie die Zulieferer- und Dienstleistungsbranche des öffentlichen Verkehrs.

Die UITP versteht sich als "weltweiter Anwalt des öffentlichen Verkehrs" und als "leidenschaftlicher Verfechter einer nachhaltigen urbanen Mobilität". Der Verband fördert Innovationen in allen Bereichen des öffentlichen Verkehrs: Bus, U-Bahn, S-Bahn, Regionalbahn sowie Wasserstraßenverkehr. Durch die Unterstützung des gesamten Sektors arbeitet die UITP kontinuierlich an der Verbesserung der Lebensqualität und des wirtschaftlichen Wohlstands in städtischen Gebieten weltweit. Um dies zu erreichen, beschäftigt sich die UITP mit folgenden Aufgaben aktiv:

  • Veröffentlichung von Publikationen und Statistiken
  • Organisation von Veranstaltungen
  • Durchführung von Forschungs- und Innovationsprojekten
  • Durchführung von Schulungsprogrammen.

Globale Reichweite

Die UITP kann auf branchenführende Veröffentlichungen stolz sein. Ihr globaler ÖPNV-Gipfel mit über 15.000 Besuchern bringt den gesamten Sektor zusammen. Die Organisation arbeitet auch mit der WHO und UN-Habitat zusammen. Um bei ihren Mitgliedern vor Ort präsent zu sein, unterhält die UITP mit Sitz in Brüssel 14 weitere Regionaloffices, zwei Centers for Transport Excellence sowie weitere regionale Schulungszentren in aller Welt.

Mitgliedschaft

Die UITP stellt ihren Mitgliedern verschiedene Ressourcen zur Verfügung, die ihnen bei der Bewältigung ihrer alltäglichen und strategischen Aufgaben helfen. Neben den Möglichkeiten des Benchmarking, der Vernetzung und des Wissensaustauschs innerhalb der Gemeinschaft enthält die globale Wissensbasis, die in 129 Jahren aufgebaut wurde, sowie die umfangreiche Online-Bibliothek mit über 60.000 Referenzen etwas für jeden Sektor.

Die Möglichkeiten der UITP sind weitreichend. Die Organisation setzt sich weltweit für die Nachhaltigkeit im öffentlichen Verkehr ein und betreibt Lobbyarbeit bei den europäischen Institutionen. Ihr mitgliedergeführter Organising Authorities Committee arbeitet an branchenbestimmenden Themen wie Mobilitätspolitik, Stadtverwaltung und Finanzierung.

Die UITP bietet eine globale Brücke für Geschäftspartnerschaften und Joint Ventures für alle Akteure der Branche, von Fahrzeug- und Komponentenherstellern bis hin zu Anbietern neuer Mobilitätslösungen.

Seit 2021 ist TRONTEQ ein stolzes Mitglied der UITP und kommt so den Kunden und Nutzern des öffentlichen Verkehrs näher, um ein tieferes Verständnis der Anwendungsfälle im öffentlichen Verkehr zu erlangen und seine IP-Netzwerklösungen auf Basis der Ethernet-Technologie zu verbessern.

Weitere Informationen zur UITP finden Sie unter uitp.org.

ITxPT

Die Organisation ITxPT (Information Technology for Public Transport) wurde 2013 gegründet und ist aus dem Projekt European Bus System for the Future (EBSF) hervorgegangen. Die ITxPT agiert auf internationaler Ebene als unabhängiger gemeinnütziger Verband mit einer starken Verbindung zur UITP, da sie zu den Gründungsmitgliedern gehört.

Vision

Bisherige öffentliche Verkehrssysteme waren hauptsächlich auf proprietäre Lösungen angewiesen. Das Ergebnis war oft eine komplexe Bordinfrastruktur mit mehreren Computern und Antennen, die jeweils eine komplexe Verkabelung erforderten. Das Hauptziel von ITxPT ist die Entwicklung einer offenen IT-Architektur für den öffentlichen Verkehr und andere Mobilitätsdienste, die auf Standards und bewährten Verfahren beruht. Auf diese Weise wird eine hohe Datenzugänglichkeit und Interoperabilität zwischen IT-Systemen ermöglicht, und - was am wichtigsten ist - die Architektur an Bord wird mit nur einem Kommunikations-Gateway und einer Antenne wesentlich einfacher. Das Ergebnis ist ein integriertes Netzwerk für alle Systeme und Geräte sowie deren Überwachung und Verwaltung.

Der Hauptvorteil der Implementierung des ITxPT-Standards ist die Interoperabilität, die eine nahtlose Integration von Systemen und Geräten verschiedener Anbieter ermöglicht. Die ITxPT-Architektur ermöglicht eine schrittweise Erweiterung der Systemfunktionalitäten, so dass neue Funktionen wie Wi-Fi-Zugang, moderne Fahrkartensysteme und mobile Anwendungen hinzugefügt werden können. Die Interoperabilität trägt auch dazu bei, dass IT-Lieferanten und -Hersteller innerhalb der Branche wettbewerbsfähiger werden, indem sie standardisierte Produkte und Dienstleistungen anbieten. Nicht zuletzt wird die ITxPT-Konformität immer häufiger als Kriterium für öffentliche Ausschreibungen in der ÖPNV-Branche genannt.

ITxPT ist davon überzeugt, dass ein Mehrwert für den öffentlichen Verkehr weltweit erzielt werden kann durch:

  • eine Architektur für Interoperabilität, die den Unternehmen Kostenvorteile bringt und die Serviceleistungen für die Fahrgäste verbessert
  • eine Innovationsgemeinschaft, die Behörden, Betreiber, IT-Lieferanten und Fahrzeughersteller aus der ganzen Welt zusammenbringt
  • ein Label für Konformität: alle konformen Geräte, Software oder Dienstleistungen sind mit dem ITxPT-Logo gekennzeichnet.

Mitglieder

Zu den Mitgliedern von ITxPT gehören Organisationen wie UITP, lokale Behörden wie Transport for London, Fahrzeughersteller, Lieferanten und Komponentenanbieter wie TRONTEQ. Seit 2019 ist TRONTEQ ein Principal Member der ITxPT und nimmt aktiv an den Arbeitsgruppen der ITxPT teil. TRONTEQ bietet vollständig standardisierte M12-Ethernet-Switches an, die jedes moderne On-Board-IP-System anbinden können.

Weitere Informationen über ITxPT finden Sie unter itxpt.org.

EMTA

Der Verband der europäischen städtischen Verkehrsbehörden (EMTA) wurde 1998 gegründet, um eine Plattform für den Austausch zwischen den für den städtischen Verkehr zuständigen Behörden der wichtigsten europäischen Städte zu schaffen. Gegenwärtig sind in der EMTA 31 Behörden aus 19 europäischen Ländern zusammengeschlossen. Als gemeinnützige Organisation besteht ihr Hauptzweck darin, die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Behörden in ihrer Rolle als Entscheidungsgremien in Fragen der Infrastrukturpolitik sowie der nachhaltigen und intelligenten Mobilität zu unterstützen.

EMTA führt Studien zu Themen durch, die von ihren Mitgliedern gefordert werden.

Zu den Mitgliedern gehören ÖPNV-Behörden aus den meisten europäischen Großstädten von Manchester bis Thessaloniki, von Lissabon bis Helsinki.

Weitere Informationen über EMTA finden Sie unter emta.com.

VDV

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der Branchenverband des öffentlichen Verkehrs, in dem über 630 Unternehmen des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) und des Schienengüterverkehrs organisiert sind. Ursprünglich im Jahr 1949 als Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) gegründet, blickt die in Köln ansässige Organisation auf eine lange Geschichte zurück. Rund 500 ehrenamtliche ExpertInnen aus verschiedenen Fachbereichen engagieren sich in sechs allgemeinen und 20 Fachausschüssen, die sich mit Planung, Rechtsangelegenheiten, Wirtschaft, Marketing und Kommunikation, Personalverwaltung, Preisbildung und Verkauf sowie fachlichen Fragen des öffentlichen Personenverkehrs beschäftigen. Abgerundet wird die Tätigkeit des Verbands durch die VDV-Akademie, die sich um den (Führungs-)Nachwuchs für den öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehr kümmert.

Vision

Der VDV sieht den öffentlichen Verkehr als einen entscheidenden Akteur für klimagerechte Mobilität und agiert im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätswende – sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Der Verband hat dafür mehrere Projekte für den Ausbau klimafreundlicher bzw. zukunftsfähiger Mobilität initiiert:

  • E-Bus-Projekte
  • New Mobility-Projekte
  • Autonome Shuttle-Bus-Projekte
  • Notfallmanagement im Eisenbahnbereich

VDV eTicket Service

VDV ist Herausgeber des (((eTicket Deutschland – der Standard für das elektronische Fahrgeldmanagement im ÖPNV. Die Initiative stellt organisatorische Regeln für die Nutzung auf und begleitet die teilnehmenden Verkehrsunternehmen und Systemkomponentenhersteller.

Für mehr Informationen über den VDV besuchen Sie vdv.de.

APTA

Die American Public Transportation Association (APTA) ist ein gemeinnütziger internationaler Verband, der aus mehr als 1.500 Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors besteht. Die APTA, wie wir sie heute kennen, wurde 1974 gegründet, wobei ihre Wurzeln bis ins Jahr 1882 zurückreichen, als die American Street Railway Association gegründet wurde. Die APTA hat ihren Hauptsitz in Washington, DC, und bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit, sich an Bundesmittel und -richtlinien, Forschung, technisches Fachwissen und Beratungsdienste, Personalentwicklungsprogramme sowie Bildungskonferenzen und -seminare zu beteiligen. Dieses Angebot wird von 135 themenbezogenen Arbeitsausschüssen unterstützt.

Die APTA ist der einzige Verband in Nordamerika, der alle Arten des öffentlichen Verkehrs vertritt, einschließlich Busse, Paratransit, S-Bahnen, U-Bahnen, Nahverkehrszüge, Schifffahrtsdienste sowie Intercity- und Hochgeschwindigkeitszüge. Die APTA befasst sich mit allen Aspekten der Branche: Verkehrssysteme, Fahrzeuge, Ausrüstungen sowie verkehrsbezogene Produkte und Dienstleistungen. Dabei stützt sich der Verband auf die Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen, Verkehrsverbundunternehmen, Verkehrsverbänden und staatlichen Verkehrsministerien.

Zentrale Themen

Die Sicherheit des Schienenverkehrs ist ein Schlüsselthema für die APTA, wobei die Positive Train Control (PTC) die Referenztechnologie darstellt. PTC ist eine komplexe Signal- und Kommunikationstechnologie, die kritische Sicherheitsredundanzen für bereits sichere Nahverkehrszüge bietet. Da das Fahren mit der S-Bahn 18-mal sicherer ist als mit dem Auto, macht die Positive Train Control-Zertifizierung den S-Bahn-Verkehr noch sicherer. Nach Angaben der APTA ist ab 2021 jede Bahnlinie von der Federal Railroad Administration (FRA) für Positive Train Control (PTC) zertifiziert.

Weitere Themen, die im Fokus der Aktivitäten der APTA stehen, sind:

  • Sicherheitsvorteile des öffentlichen Nahverkehrs
  • Lösungen für obdachlose Menschen im Nahverkehr
  • Wirtschaftliche Auswirkungen des öffentlichen Nahverkehrs
  • Asset Management im Nahverkehr
  • Eine starke und effektive Stimme für ihre Mitglieder sein

Die APTA veranstaltet eine Vielzahl von virtuellen und Präsenzveranstaltungen, wobei jede Veranstaltung eine Mischung aus Weiterbildung und Networking für Fachleute des öffentlichen Nahverkehrs auf allen Ebenen bietet. Der Verband hat auch einen eigenen Podcast.

TRONTEQ ist ein stolzes Mitglied der APTA.

Weitere Informationen über APTA finden Sie unter apta.com.

GART

Der französische Groupement des Autorités Régionales du Transport (GART) wurde 1980 gegründet, als das Auto für die meisten Franzosen praktisch die einzige Option zur Fortbewegung darstellte. Um die Politik des öffentlichen Verkehrs grundlegend zu ändern, bündelten Beamte und Techniker ihre Kräfte und gründeten den Verband. Bis heute setzt sich GART für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs und alternativer Verkehrsmittel zum Auto ein.

Für die Mitglieder des Verbands ist GART ein Ressourcenzentrum, damit sie sich als Mobilitätsanbieter stärker einbringen können. Der Verband bietet eine Plattform für den Austausch, Best Practices, Innovationen und Diskussionen, um die Mobilität von morgen zu gestalten. Nicht zuletzt dient GART als Sprachrohr für die Behörden, die die Mobilität auf nationaler und europäischer Ebene organisieren, indem sie ihre Interessen gegenüber den Institutionen und Diensten des Staates, der Europäischen Union und den Medien verteidigt.

Zentrale Themen

  • Verkehrswirtschaft: Sicherstellung der finanziellen Mittel.
  • Organisation der Mobilität: Mit technologischen Durchbrüchen und institutionellen Veränderungen Schritt halten.
  • Vernünftige Nutzung des Autos: Da die Mobilität in Frankreich immer noch zu mehr als 80 % von der privaten Nutzung des Autos abhängt, müssen nachhaltige Alternativen zum Alleinfahren, wie Carsharing, sowie eine kohärente Parkpolitik, wie Park-and-Ride, gefördert werden.
  • Verkehrsbetrieb: Verschiedene Verkehrsträger tragen zu einem effizienteren Verkehrsangebot in den Regionen bei, mit dem Ziel, sich an den multimodalen Verkehr anzupassen.
  • Intelligente Verkehrssysteme: Optimierung der Nutzung von Verkehrsinfrastrukturen mit dienstleistungsbasierter Mobilität (MaaS) bei gleichzeitiger Verbesserung der den Reisenden angebotenen Dienstleistungen.
  • Institutionell: GART arbeitet mit anderen Strukturen zusammen und organisiert sowohl interne Veranstaltungen (Vorstand, wissenschaftlicher Rat, Generalversammlung usw.) als auch externe (RNTP, EUROMOBILITY).
  • Aktive Mobilität: Es gibt eine Vielzahl von Aktivitäten wie Gehen, Radfahren, Scooter, Segway, deren Wachstum sowohl für ihre Nutzer (körperliche Betätigung, Zugänglichkeit, Unabhängigkeit) als auch für die Gesellschaft als Ganzes (Luftqualität, Nutzung des öffentlichen Raums) positiv ist.
  • Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte: Bessere Mobilitätslösungen durch die Kombination aller Verkehrsträger, einschließlich Carsharing und Fahrgemeinschaften sowie die verstärkte Nutzung der aktiven Mobilität.

Weitere Informationen über GART finden Sie unter gart.org.

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