So realisieren Sie die IP-Adressierung in Zugkompositionen
Städtische Schienenfahrzeuge, darunter Straßenbahnen, Trams etc., zeichnen sich durch große Kapazitäten, hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit im Zeitplan aus. Durch unterschiedliche Kompositionen (2-, 3-, 4- oder 5-Wagen-Zug) können Verkehrsbetriebe die Kapazität der Fahrzeuge dem Bedarf tages- und zeitabhängig anpassen.

Typische Anwendungsbeispiele:
- Zu Stoßzeiten des Berufs- und Pendlerverkehrs wird die Kapazität um 2 Wagenteile erhöht. In den Nebenzeiten werden die Wagenteile wieder in zwei einzelne Zugeinheiten getrennt, um damit Nebenstrecken zu bedienen.
- Um große Fahrgastaufkommen aufgrund von Veranstaltungen am Wochenende (Konzerte, Sportereignisse) besser abfangen zu können, werden mehrere Wagons zu einer größeren Zugeinheit (5-er Komposition) zusammengekoppelt. An Werktagen werden wieder mehr Züge auf anderen Linien benötigt (2-er und 3-er Komposition).
Umsetzung der Netzwerkinfrastruktur für dynamisches Koppeln von Straßenbahnen
Statische IP-Adressierung
Aus Sicht der Netzwerkarchitektur gibt es mehrere Ansätze das dynamische Koppeln und Entkoppeln zu lösen. Bei einigen wenigen Fahrzeugen und einer überschaubaren Anzahl an IP-Komponenten in der gesamten Flotte ist die statische Vergabe von IP-Adressen für alle Teilnehmer möglich. Je nach Anzahl der IP-Komponenten ist das Subnetz entsprechend zu definieren. Zum Beispiel bei weniger als 254 IP-Teilnehmer könnte die Subnetzmaske wie folgt aussehen: 255.255.255.0
Jedoch steigt der Konfigurationsaufwand mit Anzahl der IP-Komponenten. Jeder Teilnehmer muss eine statische IP-Adresse bekommen. Eine Automatisierung der IP-Adressierung kann bei mehreren tausend Teilnehmern schnell unübersichtlich und kompliziert werden.
Kapselung von Waggons
Ein weiterer Lösungsansatz in Anlehnung an die VDV Schrift 301-2-14 ist der Aufbau von zwei Subnetzten:
- Zugweites IP-Netz
2. Wagoninternes IP-Netz
Dabei dient das zugweite IP-Netz zur Kommunikation über den Zugverband hinweg und das interne Waggon-IP-Netz zur Kommunikation innerhalb der Wagenteile. Durch zwei verschiedene Subnetze können die einzelnen Wagenteile identische IP-Adressen nutzen, ohne dabei einen IP-Adressen-Konflikt zu verursachen. Für die Werkstatt ergeben sich daraus bei der Installation und Wartung deutliche Vorteile.
Jede Komponente hat dieselbe IP-Adresse, unabhängig davon in welchem Waggon sie sich befindet. Ein Weiterer Vorteil besteht in der Anzahl der zu verwaltenden IP-Adressen. Diese sind beschränkt auf die Anzahl der Zugteile und nicht auf die Anzahl der IP-Komponenten. Dadurch lassen sich größere Flotten einfach verwalten.
Wie das technisch genau funktioniert, lesen Sie in unserem Use Case hier:
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