VDV IBIS-IP Forum 2022 – ein Bericht

8 Dez, 2022

Das IBIS-IP Forum, veranstaltet vom Verband Deutscher Verkehrsbetriebe (VDV), dient zum Austausch zwischen Verkehrsbetrieben und Industrie. Dabei geht es in erster Linie um den praxisnahen Einsatz des IBIS-IP-Standards. Wir berichten vom Event, auf dem wir neben großen Verkehrsbetrieben mit einem Vortrag zum Thema Netzwerkinfrastruktur vertreten waren.

TRONTEQ bei dem IBIS-IP Forum 2022

Was ist IBIS-IP und das IBIS-IP Forum?

Verkehrsunternehmen nutzen sowohl im stationären Bereich als auch in den ÖPV-Fahrzeugen unterschiedliche Telematiksysteme. Hierzu wurden schon in den 1980er Jahren erste Standards wie das integrierte Bordinformationssystem IBIS mit einer Datenübertragungsrate von 1200 Baud entwickelt und standardisiert.

Mit zunehmenden Datenaufkommen und Anforderung an Echtzeitdaten in Fahrzeugen wurde 2014 der IBIS-IP Standard eingeführt. Dieser beschreibt IP-basierte Kommunikationsmechanismen für eine moderne IT-Systemarchitektur in Fahrzeugen.

Jährlich veranstaltet der VDV das IBIS-IP Forum. In diesem Jahr trafen sich Rund 50 Spezialisten aus Industrie und Verkehrsunternehmen in Frankfurt am Main, um sich über das Thema IBIS-IP auszutauschen. Auf dem Programm standen unter Anderem Erfahrungsberichte zur Einführung und Umsetzung von IBIS-IP aus Berlin, Bremen und St. Gallen auf dem Programm. Wir von TRONTEQ waren ebenfalls mit einem Vortrag zum Thema Netzwerkinfrastruktur vertreten.

Berlin, Bremen, St. Gallen berichten aus der Praxis

Ressourcen nötig

Der Umstieg von IBIS auf IBIS-IP ist für Verkehrsbetriebe in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Es werden Investitionen benötigt, insbesondere in Ressourcen wie die IT-Infrastruktur in den Betriebshöfen sowie in geschultes Personal. Diese sind die wichtigsten Voraussetzungen, damit die Technologie beherrscht und IBIS-IP erfolgreich umgesetzt werden kann.

Zusammenarbeit mit Systemlieferanten

Des Weiteren ist die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Systemlieferanten ein Erfolgsfaktor. Je früher Hersteller von Fahrgastinformationssystemen, Bordrechnern, Videoüberwachungs- und Personenzählsystemen zusammenkommen, desto schneller können Interpretationsräume des IBIS-IP Standards geklärt werden. In der Praxis haben sich dafür eine TestBench im Labor und ein Testlauf im echten Betrieb im Fahrzeug als gute Methoden bewährt, um Probleme früh zu erkennen, zu beheben und das Ausrollen auf die gesamte Fahrzeugflotte optimal vorzubereiten.

Werkstattpersonal

Die Schulung des Werkstattpersonals ist ein weiterer sehr wichtiger Punkt, um IBIS-IP erfolgreich zu Betreiben und die Vorteile einer flexiblen Systemarchitektur zu genießen. Betrieb, Wartung und Entstörung sind Kernaufgaben der Verkehrsunternehmen. Dafür muss das Werkstattpersonal sicher mit den IT-Systemen in Fahrzeug umgehen, ganz gleich ob es um Gerätetausch, Konfiguration oder Einbau neuer Komponenten geht. Personalmangel und ein Generationenwechsel in den Betrieben stellen große Herausforderungen dar.

Netzwerkinfrastruktur im Fahrzeug ist ein Erfolgsfaktor

In den vorgestellten Projekten und Erfahrungsberichten mit IBIS-IP ging es um Systeme für Fahrgastinformationen, automatische Fahrgastzählung und Videoüberwachung. Den beteiligten Verkehrsbetrieben wurde schnell klar, dass für eine erfolgreiche Projektumsetzung eine stabile Netzwerkinfrastruktur bestehend aus Ethernet Switches und zumeist LTE-Routern zwingend notwendig ist.

Die Anforderungen an das Netzwerk und insbesondere die Ethernet Switches hängen mit der Anwendung und ihrem Komplexitätsgrad zusammen. Je nach Vorhaben wird in Bussen ein Netzwerk für 10 bis 30 Komponenten benötigt. So werden zum Beispiel in den Stadtbahnen in Bremen bis zu 65 Teilnehmer über IBIS-IP angesprochen. Dementsprechend sind die Anforderungen an die Netzwerkarchitektur höher. Das dynamische Koppeln von Straßenbahnen trägt nur noch mehr zur Komplexität bei und muss sorgfältig geplant und im Vorfeld getestet werden. 

>> Lesen Sie auch: Use Case: Dynamisches Koppeln von Straßenbahnen

Unabhängig von Größe und Topologie des Netzwerks berichteten die Verkehrsbetriebe, dass ihre Wahl auf programmierbare Managed Switches mit M12-Anschlüssen fiel. Diese hätten deutliche Vorteile hinsichtlich Stabilität der Verbindung sowie Flexibilität, Steuerung der Kommunikationswege und Diagnose im Fehlerfall.

Funktionieren Netze wie geplant, funktionieren auch alle Systeme. Gibt es Probleme, so sind alle Systeme davon betroffen.

Von der Ausschreibung über die Erprobung im Labor und in Testfahrzeugen bis zum Ausrollen und Betrieb spielt das Netzwerk im Fahrzeug eine entscheidende Rolle. Dabei kommt den Netzwerkkomponenten eine besondere Rolle zu: Funktionieren sie wie geplant, funktionieren auch alle Systeme. Gibt es Netzwerkprobleme, so sind alle Systeme davon betroffen.

Wie es unser Geschäftsführer Juri Martinevski in seiner Präsentation treffend formulierte:

“Das, was die Straße für Ihre Fahrzeuge ist, ist die Netzwerkinfrastruktur für Ihre Daten und Dienste.”

Fazit: Gemeinsam für die Digitalisierung der ÖPV-Fahrzeuge

Die Digitalisierung nimmt in Verkehrsbetrieben und damit auch in Fahrzeugen Fahrt auf. IBIS-IP spielt dabei eine wichtige Rolle. Bereits im Ausschreibungsprozess können sich Verkehrsbetriebe auf diesen Standard beziehen, um eine digitale und moderne Systemarchitektur in ihre Fahrzeuge zu implementieren.

Wiederum benötigen Hersteller von IT-Komponenten fortschrittliche Verkehrsbetriebe, die auf IBIS-IP setzten und damit die Nachfrage nach IP-basierten Systemen und Diensten ankurbeln. Der Informationsaustausch zwischen IT-Herstellern und Verkehrsbetrieben ist von besonderer Bedeutung. In Betrieben muss das Know-how für Netzwerktechnik und IP-basierten Systemen kontinuierlich aufgebaut werden. Hier können System- und Komponenten-Hersteller Erfahrungen sowie Fachwissen in Form von Support vor und während des Projektes einbringen und so zur erfolgreichen Umsetzung beitragen.

Die Netzwerktechnik ist ein fundamentaler Bestandteil und eine Voraussetzung für alle IBIS-IP-basierten Dienste. Das Fachwissen und die Beherrschbarkeit der Technologie ist für Verkehrsbetriebe unabdingbar.

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Unsere ROQSTAR M12 Ethernet Switches bilden die Basis für die Digitalisierung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie stellen die Netzwerk-Infrastruktur für e-Ticketing, Fahrgastzählsysteme (PCS), dynamische Fahrgastinformation (DPI) oder Videoüberwachung (CCTV) bereit.

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